Technische/r Modellbauer/in

Welchen Beruf lernst Du?

Ich lerne Technischer Modellbauer in der Fachrichtung Gießerei, früher auch als Modellbaumechaniker bekannt. Mein Ausbildungsunternehmen baut Urformen für Gießereien, Presswerke und Plastverarbeitungsbetriebe, aus denen dann die verschiedensten Teile für die Automobilindustrie, den Maschinenbau, die Bauindustrie usw. entstehen.

Welchen Schulabschluss hast Du?

Fachabitur

Was lernt man in diesem Beruf?

Der Beruf ist sehr komplex. Man lernt sehr viele Bereiche kennen. Dabei dreht sich alles darum, wie eine Urform für Gussteile entsteht. Modellbau und Gießerei sind dabei sozusagen ein Team. Ein Modellbauer bearbeitet Holz, Kunststoff und in meinem Ausbildungsunternehmen größtenteils Metall. Metallverarbeitungsprozesse wie Drehen und Fräsen spielen dabei eine große Rolle.

Warum hast Du Dich für diesen Beruf entschieden?

Ich bin kein ganz so junger Lehrling mehr, da ich schon ein paar berufliche Stationen hinter mir habe. Nach einer abgebrochenen Kfz-Mechaniker-Ausbildung habe ich das Fachabitur im Bereich Elektrotechnik absolviert und war dann für acht Jahre im Ausland im Entertainment und Tanz tätig. Aus privaten Gründen kam ich nach Deutschland zurück und musste mich neu orientieren. Da mir auch handwerkliche Arbeit sehr liegt, habe ich mich für diesen Beruf entschieden.

Welche Fähigkeiten sollte man bei diesem Berufswunsch mitbringen?

Handwerkliche Begabung ist die Grundvoraussetzung. Aus der Schule sollte man auf jeden Fall auch gute Kenntnisse in den Fächern Mathematik, Physik und Chemie mitbringen. Diese Kenntnisse sind in der theoretischen Ausbildung, die am Berufsschulzentrum in Freital bei Dresden erfolgt, auf jeden Fall sehr gefragt und in der Praxis auch gut für das bessere Verständnis der verschiedenen Arbeitsschritte. Technische Zeichnungen lesen und verstehen sind ebenfalls ein wesentlicher Teil der Berufsvoraussetzungen, genauso wie Computerkenntnisse.

Wie hast Du Deine Ausbildungsfirma gefunden?

Ich habe von einem Nachbarn meiner Eltern, der ebenfalls bei RWB arbeitet, gehört, dass hier Fachkräftenachwuchs gesucht wird. Aus einem dreitägigen Probe-Arbeiten ist dann ein Ausbildungsvertrag geworden.

Wie lange lernst Du?

Normalerweise lernt man für diesen Beruf dreieinhalb Jahre. Ich bekomme aufgrund des Fachabiturs ein Jahr Lehrzeit geschenkt.

Welche Tipps würdest Du künftigen Azubis in Deinem Ausbildungsberuf geben?

Auf jeden Fall ist es ratsam aus der Schule so viel Wissen wie möglich mitzunehmen, auch wenn das altmodisch klingt. Ein solides Grundwissen ist das A und O. Die Erfahrungen in der praktischen Ausbildung muss dann jeder für sich selber machen. Ich habe zum Beispiel sehr schnell gelernt, dass es in diesem Unternehmen nicht auf Masse und Schnelligkeit ankommt, sondern in erster Linie auf absolute Präzisionsarbeit. Die Formen und Modelle müssen bis in den Hundertstel-Bereich genau passen.

Wie soll Deine berufliche Karriere nach der Ausbildung weiter gehen?

Ich möchte gern im Modellbau bleiben. Es gibt da noch eine Reihe von Entwicklungsmöglichkeiten. So kann man verschiedene Zertifikate für CNC-Technik ablegen. Eine weitere Perspektive wäre das Konstruktionsbüro.

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