Betonfertigteilbauer/in

Welchen Beruf lernst du?
Ich lerne den Beruf des Betonfertigteilbauers und bin bereits im zweiten Lehrjahr der Ausbildung.


Was lernt man in diesem Beruf?
Mein Ausbildungsbetrieb fertigt Schachtbauwerke, U-Kanäle und Abdeckungen, Rinnenelemente, Durchlassbauwerke, Beton- und Schutzwände, Plattenelemente (rund und eckig), Fahrbahnplatten, Sockelplatten/Lärmschutz, Winkelstützen, Sonder- und Großfundamente und konstruktive Sonderbauteile. Das ist eine ganze Menge - und entsprechend vielseitig ist auch das, was ich lerne. Dazu gehört beispielsweise, wie Schalungen und Formen aus Holz, Kunststoff und Stahl nach technischen Plänen hergestellt und einsetzt werden. Außerdem erhalte ich Kenntnisse darüber, was bei der Herstellung und dem Einbau von Bewehrungen aus Betonstahl zu beachten ist. Die Auswahl von Zement und das Herstellen von Betonmischungen gehören ebenfalls zu meiner Ausbildung. Aber nicht nur die Produktion der Betonfertigteile nimmt eine wichtige Rolle ein, sondern auch das Prüfen, Nachbehandeln, Transportieren und Einbauen. Darüber hinaus lerne ich technische Zeichnungen, Stücklisten und Skizzen anzufertigen und anzuwenden.

Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden?
Mit dem Tag der Berufe ermöglicht es die Arbeitsagentur den Schülern, bei Unternehmen in Berufe reinzuschnuppern und sein Talent dafür zu testen. Dadurch bin ich zu meinem Ausbildungsbetrieb gekommen und es hat mir gefallen. Hier werde ich körperlich und geistig gefordert, bin ständig in Bewegung und muss auch Verantwortung für meine Arbeit übernehmen.


Welche Fähigkeiten sollte man bei diesem Berufswunsch mitbringen?
Handwerkliche Fähigkeiten und technisches Verständnis sind wichtig, um in diesem Beruf Fuß zu fassen. Als Betonfertigteilbauer arbeite ich schließlich in der Produktion und nicht am Schreibtisch. Die Grundrechenarten und die Dezimal-, Bruch-, Prozent- und Dreisatzrechnung sind aber ebenso wichtig, um Flächen, Volumen, Gewicht und Mischungsverhältnisse für die Betonbauteile berechnen zu können. Wer in Physik und Chemie nicht geschlafen hat, wird es leicht in diesem Beruf haben, denn ich muss wissen, wie Kräfte als Ursache für Bewegungs-, Lage- und Formänderung bei der Herstellung von Betonbauteilen oder wie Betonzusatzstoffe
wirken.


Wie hast du deine Ausbildungsfirma gefunden?
Das ist wie gesagt zum Tag der Berufe gewesen. Hier hat auch das Unternehmen Schülern die Möglichkeit gegeben, die Produktionsstätte und den Beruf kennenzulernen. Ich habe mich vorher schon in einer Großküche und in der Landwirtschaft ausprobiert, was aber nicht das Richtige für mich war. Nach dem Tag der Berufe habe ich eine Woche lang ein Praktikum absolviert. Dabei konnten das Unternehmen und ich uns gegenseitig kennenlernen und ich habe dabei viel über den Beruf und den Betrieb erfahren.


Wie lange lernst du?
Die Ausbildungszeit beträgt drei Jahre. Zwar genügt ein guter Hauptschulabschluss für eine Ausbildung, doch eine höhere Qualifizierung ist Vorteil, besonders bei in meinem Ausbildungsbetrieb als Sonderteilhersteller, wo viel Umsicht und Mitdenken gefragt sind. Ich selber habe einen erweiterten Realschulabschluss. Das ist nicht nur für den Betrieb vorteilhaft, sondern es spiegelt sich auch in meinen derzeitigen Noten und den späteren Weiterbildungsmöglichkeiten wieder.


Welche Tipps würdest du künftigen Azubis in deinem Ausbildungsberuf geben?
Wer hilfsbereit und teamfähig ist, hat schon einmal gute Voraussetzungen. Logisches Denken kann in diesem Beruf auf den ersten Blick auch mal unlogisch erscheinen. Manchmal muss ein Betonfertigteilbauer auch um die Ecke denken können, um ans Ziel zu kommen. Der Beruf hält außerdem körperlich fit, aber niemand braucht für den Einstieg einen gestählten Körper aus dem Fitnessstudio. Das kommt von ganz allein!


Wie soll deine berufliche Karriere nach der Ausbildung weiter gehen?
Ich weiß, dass mein Unternehmen für den eigenen Bedarf ausbildet. Deshalb würde ich auch künftig gern hier arbeiten. Natürlich habe ich vor, mich später einmal weiter zu qualifizieren und einen Meisterabschluss zu machen. Ich möchte auf jeden Fall in der Region bleiben.

< Ausbildung erlebt Nächster Beitrag >