Die Zwischenprüfung – Ihr Sinn und Zweck

Ungefähr nach der Hälfte der Ausbildung wird eine Zwischenprüfung durchgeführt. Das Ziel dieser ist die Ermittlung deines Ausbildungsstandes. Deine Kenntnisse und Fertigkeiten, die du während der Ausbildung erworben hast, werden auf den Prüfstand gestellt. Es ist auch ein guter Zeitpunkt dein eigenes Lernen neu zu organisieren. Doch wie läuft das alles? Alles Weitere erkläre ich dir in den folgenden Absätzen.

Die Zwischenprüfung kann verschieden aufgebaut sein. Oft besteht sie nur aus einer schriftlichen Prüfung (Kenntnissprüfung), manchmal wird sie durch eine Praktische (Fertigkeitsprüfung) ergänzt, seltener durch eine Mündliche. Die Kenntnis-Prüfung wird nach bundesweit einheitlichen Prüfungsaufgaben durchgeführt. Von einer Prüfung der Fertigkeiten kann allerdings abgesehen werden, wenn diese zur Ermittlung des Ausbildungsstandes nicht nötig ist.

Die Teilnahme eines Auszubildenden an der Zwischenprüfung ist Pflicht und ein wichtiger Schritt zur Zulassung zur Abschlussprüfung im 3. Lehrjahr. Aber keine Panik, du kannst in der Regel nicht durch die Zwischenprüfung fallen, da es weder ein Bestehen noch ein Durchfallen gibt. Daher hat die Prüfung keinen Einfluss auf deine gesammelten Noten und auch nicht auf die Fortsetzung deines Ausbildungsverhältnisses. Manchmal aber wird die Zwischenprüfung durch einen vorgezogenen Teil der Abschluss- oder Gesellenprüfung ersetzt, dessen Ergebnis je nach Beruf zwischen 20 – 40 % in die Abschlussnote einfließt. Das nennt sich dann „gestreckte Abschlussprüfung“. Dann ist die Prüfung natürlich auch für eine Abschlussnote wichtig und ist nicht nur eine Überprüfung deines Kenntnisstandes.

Sollte dein Ergebnis unter den Erwartungen bleiben ist dies später kein Grund dir die Zulassung zur Abschlussprüfung zu verweigern. Allerdings solltest du ein schlechtes Ergebnis nicht auf die leichte Schulter nehmen, da in der Zwischenprüfung geschaut wird, wo du aktuell in deiner Ausbildung stehst und wie dein Wissensstand ist. In solchen Fällen sollten dir alle Beteiligten helfend unter die Arme greifen und gemeinsam mit dir die Wissenslücken füllen. Sollte es von deiner Seite kein Interesse geben die Lücken zu füllen, solltest du über einen Ausbildungswechsel nachdenken. Merkst du, dass eine andere Ausbildung besser zu dir passen würde, wirf nicht gleich alles hin sondern sprich mit deinem Betrieb und anderen zuständigen Stellen, die dir helfen können. Manchmal reicht auch schon der Umstieg innerhalb deines Berufsfeldes oder der Fachrichtung.

Die gesetzliche Grundlage für all das ist das Berufsbildungsgesetz (BBiG). Es ist das Regelungswerk für Zwischen- und Abschlussprüfungen bei den Industrie- und Handelskammern (IHK). Die Organisation und Abnahme von Prüfungen für anerkannte Ausbildungsberufe sind Kernaufgaben der IHKs und diesen durch das BBiG zugewiesen. Die Bewertung der Prüfungen erfolgt durch die Prüfungsausschüsse der IHKs. Deren ehrenamtliche Mitglieder nehmen deine Leistung ab, bewerten Sie und stellen dein Ergebnis fest.

Nun zur Vorbereitung auf die Zwischenprüfung. Von einer gezielten Vorbereitung mit Aufgaben aus früheren Prüfungen ist abzuraten, da dieses genaue Wissen nicht zwanghaft auch in deiner Zwischenprüfung abgefragt werden muss. So kann bei dir ein falsches Bild von deinem eigenen Können oder Wissen entstehen. Besser ist eine allgemeine Vorbereitung auf die Prüfung und die Wiederholung aller Lerninhalte. Fachliteratur – passend zu dem Beruf den du lernst – ist hilfreich, oft günstiger sowie fachlich sicherer als Nachhilfe.

Jetzt solltest du bestens über den Sinn und Zweck der Zwischenprüfung Bescheid wissen und kannst dein Wissen nutzen um diese mit Bravour zu meistern!

 

Bild: Pixabay

Mehr über den Autor: Lia Lia absolviert eine Ausbildung zur Mediengestalterin und zockt für ihr Leben gern. Neben Zeichnen und Webdesign, liebt sie es ihren Katzen etwas vorzusingen und mit ihnen zu schmusen.