Ausbildung in Deutschland - was Migranten beachten müssen

Wenn du als Migrant eine Ausbildung in Deutschland machen möchtest, musst du vieles beachten. Die deutsche Sprache in Wort und Schrift zu beherrschen ist für die meisten Unternehmen eine Grundvoraussetzung. Was du sonst noch alles auf dich zukommt, erfährst du in diesem Artikel.

 

Für EU-Bürger und Menschen aus der Schweiz, Liechtenstein, Island und Norwegen ist es aus rechtlicher Sicht einfach eine Ausbildung in Deutschland zu absolvieren. Du kannst dich von deinem Heimatland aus für einen Ausbildungsplatz bewerben oder zuerst nach Deutschland kommen und dich von hier aus bewerben. Du musst dich nur im Bürger- bzw. Einwohnermeldeamt in deinem neuen Wohnort melden. Ein Visum ist nicht nötig. Infotage in den Berufsberatungsstellen der Arbeitsagenturen oder Bildungsmessen unterstützen auch bei der Suche nach einer Berufsausbildung.

Einen Ausbildungsplatz als Nicht-EU-Bürger zu finden ist nicht ganz so einfach.
Als erstes musst du in deinem Heimatland deine Zeugnisse anerkennen und übersetzen lassen. Du brauchst einen Lebenslauf mit genauen schulischen Angaben, ein Zeugnis (Original oder amtlich beglaubigte Kopie) und dieses Zeugnis in deutscher Übersetzung (Original oder amtlich beglaubigte Kopie). Das übersetzte Zeugnis muss bei der „Zeugnisanerkennungsstelle des Bundeslandes“ anerkannt werden. Denn dein Schulabschluss in deinem Heimatland muss einem deutschen Abschluss entsprechen, damit deine Fähigkeiten vom Ausbildungsbetrieb besser eingeschätzt werden können.

Von deinem Heimatland aus kannst du dich nun für einen Ausbildungsplatz, egal ob online oder schriftlich, bewerben. Wenn du eine schriftliche Zusage (am besten einen Ausbildungsvertrag), erhalten hast benötigst du:

 

  • ein Visum
  • genügend Geld, um in Deutschland leben zu können
  • gültige Krankenversicherung

 

Den Antrag für ein Visum musst du persönlich bei der zuständigen deutschen Auslandsvertretung (Botschaft oder Konsulat) stellen. Dieser Antrag kann einen Zeitraum von ungefähr drei Monaten in Anspruch nehmen.


Außerdem musst du vorweisen können, dass du über genug Geld verfügst, um in Deutschland leben zu können (je nach Bundesland 600 – 700 Euro monatlich).
Bis zum Start der Ausbildung brauchst du eine gültige Krankenversicherung. Falls deine Krankenversicherung in der Heimat Deutschland nicht abdeckt, musst du eine gesonderte Auslandskrankenversicherung abschließen. Zum Ausbildungsbeginn suchst du dir dann in Deutschland eine eigene Krankenkasse.

Kommst du aus Israel, Australien, Japan, Kanada, Südkorea, Neuseeland oder den USA, dann kannst du auch erst nach Deutschland kommen und dich von hier aus bewerben.

Mehr über den Autor: Josi Josi absolviert eine Ausbildung zur Medienkauffrau und bei ihr dreht sich alles um Fußball. Wenn sie mal nicht gerade beim Training ist, trifft sie sich mit Freunden oder schaut Netflix-Serien.