Alles rund um Pfingsten – Vom Brauch zur Berufswelt
Alles rund um Pfingsten – Vom Brauch zur Berufswelt
Pfingsten gehört zu den ältesten Festen im Kirchenjahr, auch wenn viele oft nicht genau wissen, worum es dabei eigentlich geht. Gefeiert wird es, 50 Tage nach Ostern. Daher auch der Name, denn „Pfingsten“, leitet sich vom griechischen Wort „Pentekoste“ ab, was „der Fünfzigste“ bedeutet. Im christlichen Glauben markiert das Pfingstfest die Entsendung des Heiligen Geistes. Dieser Moment gilt als Gründung der Kirche, weshalb der Feiertag auch als „Geburtstag der Kirche“, bezeichnet wird. Ein Symbol, das eng mit diesem Ereignis verbunden ist, ist die Taube. Sie steht für den Heiligen Geist, der laut Bibel in Gestalt einer Taube vom Himmel kam.
Neben der religiösen Bedeutung ist Pfingsten aber auch ein Frühlingsfest voller regionaler Bräuche, die bis heute teilweise erhalten geblieben sind. In einigen Regionen wird der „Pfingstochse“, geschmückt und durchs Dorf geführt. Früher wurde er im Anschluss geschlachtet und als Festmahl serviert. Der Begriff „Pfingstochse“, hat es sogar als Redensart in unseren Alltag geschafft. Wer so genannt wird, sieht zwar noch gut aus, hat aber längst verloren, wie eben der festlich geschmückte Ochse. Auch Pferde spielen an Pfingsten eine Rolle, etwa beim traditionellen „Flurumritt“, bei dem Reiter in bestimmten Gegenden ihre Felder umrunden, und um Fruchtbarkeit sowie ein gutes Erntejahr bitten.
Vor allem in ländlichen Regionen Deutschlands kennt man das Aufstellen eines Pfingstbaums. In Süddeutschland ähnelt er dem Maibaum, während in Niedersachsen meist junge Birken vor die Häuser unverheirateter Frauen gestellt werden. Dieser Brauch nennt sich „Pfingstbaumpflanzen“, oder „Birkenstecken“. In manchen Orten ziehen Gruppen singend durch die Straßen, um Eier, Speck oder Geld zu sammeln, das sogenannte „Pfingstsingen“. Besonders originell ist der „Laubmann“: Ein junger Mann wird dabei komplett mit frischem Grün bedeckt und zieht, begleitet von Kindern, durchs Dorf. Ähnliche Traditionen gibt es auch in Form des „Pfingstbutzen“, bei dem ein mit Laub geschmückter Mensch oder sogar eine Figur auf einem Traktor durch die Straßen fährt.
Während viele Menschen die Feiertage genießen oder alte Bräuche aufleben lassen, gibt es zahlreiche Berufe, in denen rund um Pfingsten besonders viel zu tun ist.
Logistik:
In der Logistik herrscht vor Feiertagen Hochbetrieb. Pakete, Lebensmittel oder Getränke müssen rechtzeitig ankommen.
Lebensmittelindustrie:
Auch in der Süßwaren- und Getränkeindustrie wird gearbeitet, damit alles zum Fest bereitsteht. Der Einzelhandel spürt die Feiertage ebenfalls: Vor dem Pfingstwochenende wird es oft besonders voll, denn viele decken sich noch schnell mit Grillgut oder Ausflugsproviant ein.
Veranstaltungsbranche:
Wer in der Veranstaltungsbranche arbeitet, weiß, dass gerade Pfingsten oft Feste, Märkte oder Open-Air-Veranstaltungen anstehen. Gute Chancen für Azubis, praktische Erfahrungen zu sammeln.
Holzindustrie:
Auch in der Holzverarbeitung gibt es saisonale Aufträge, etwa für das Herrichten von Pfingstbäumen oder Dekorationen.
Die Kirche:
Und nicht zu vergessen: kirchliche Einrichtungen haben zu Pfingsten Hochkonjunktur, besonders in Gemeinden, sozialen Trägern oder Kitas mit religiösem Hintergrund. Selbst die Unterhaltungsbranche profitiert vom Feiertags-Feeling, egal ob Radio, Streamingdienste oder Fernsehen.
Pfingsten ist also nicht nur ein langes Wochenende, sondern ein Fest, das Tradition und Gegenwart verbindet, mit spannenden Bräuchen, religiösem Hintergrund und überraschend vielen Berührungspunkten zum Berufsleben. Gerade als Azubi lohnt es sich, genauer hinzuschauen: Vielleicht steckt hinter dem Feiertag mehr, als man auf den ersten Blick vermutet, oder man merkt plötzlich, wie sehr man selbst Teil des Ganzen ist.