Der Betriebswirt - Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten

Karriere machen – das Ziel vieler Arbeitnehmer. Möglich wird dies sowohl durch Weiterbildungen als auch durch leistungsabhängige Beförderungen. All das geht einher mit dem Erwerb neuen Wissens, um letztlich mehr Aufgaben und somit mehr Verantwortung zu übernehmen. Oft sind dabei insbesondere betriebswirtschaftliche Kenntnisse erforderlich, welche in einer höheren Position meist benötigt werden. Eine Aufstiegsfortbildung zum Betriebswirt bringt genau dieses Wissen mit sich und verbessert die beruflichen Aussichten immens. Vor allem die freie Wirtschaft sucht stets nach Betriebswirten.

In diesem Beitrag sehen wir uns an, was ein Betriebswirt eigentlich macht, welche Ausbildung man dafür benötigt und wie die Karrieremöglichkeiten sind. Zudem widmen wir uns der Frage, wieso Betriebswirte eigentlich so gefragt sind.

Was macht ein Betriebswirt?

Betriebswirte übernehmen in jeder Art von Unternehmen diverse Aufgaben im kaufmännischen Bereich. Im Grunde können sie aufgrund ihres umfangreichen Wissens in nahezu jeder Abteilung eingesetzt werden – von der Buchhaltung über das Marketing bis hin zu Human Resources. Durch ihr Bildungsniveau haben sie unter anderem Kenntnisse in der Personalplanung und -beschaffung, bei Lohnabrechnungen, Kennzahlanalysen, Kalkulierungen, Prozessoptimierungen und vielem mehr. 

Vor allem in leitenden Positionen sind Betriebswirte besonders häufig anzutreffen, denn sie können wichtige Entscheidungen treffen, gut mit Zahlen umgehen und sind oft organisatorisch begabt. Viele geben ihr Wissen außerdem mithilfe eines Ausbilderscheins weiter, indem sie für die Auszubildenden verantwortlich sind. 

Zudem sind sie meist eine Schnittstelle zwischen mehreren Abteilungen und koordinieren bereichsübergreifende Vorgänge. 

Grundsätzlich gelten Betriebswirte als Allrounder und sind daher für die Wirtschaft in allen Branchen enorm relevant. 

Wichtige Eigenschaften eines Betriebswirts

Um allen Anforderungen gerecht zu werden, bedarf es für Betriebswirte einiger wichtiger Eigenschaften. In erster Linie müssen sie sehr wissbegierig und engagiert sein, um die anspruchsvolle Fortbildung zu meistern. Dabei darf natürlich auch ein Interesse an betriebswirtschaftlichen Themen sowie ein guter Umgang mit Zahlen und Daten nicht fehlen. Es ist äußerst wichtig, schnell Zusammenhänge zu erkennen und daraus Schlussfolgerungen ziehen zu können.

Im Allgemeinen sollten sie sich auch für jegliche wirtschaftliche Themen interessieren, diese verstehen und so schließlich auch relevante Analysen erstellen können. Eine ihrer Aufgaben ist dann auch die Prozessoptimierung, sodass sie ein Auge dafür haben müssen, welche Vorgänge möglicherweise effizienter geplant werden könnten. 

Da auch nach dem Abschluss als Betriebswirt Weiterbildungen eine große Rolle spielen, darf schließlich entsprechendes Engagement sowie Zielstrebigkeit nicht fehlen. Nur so kann eine langfristige Karriere als Führungskraft erreicht werden.

Wer zudem als Ausbilder tätig werden möchte, muss gut erklären können und zwischenmenschliche Fähigkeiten besitzen. In diesem Zusammenhang ist zu guter Letzt Kommunikationsstärke eine wichtige Eigenschaft.

Die Ausbildung zum Betriebswirt

Eine Ausbildung zum Betriebswirt gibt es nicht. Wie bereits erwähnt handelt es sich um eine Aufstiegsfortbildung, in deren Vorfeld zunächst eine kaufmännische Ausbildung absolviert werden muss. Der Bildungsabschluss sowie die Art der kaufmännischen Ausbildung ist unerheblich. Im besten Fall wird erst eine Fachwirt-Weiterbildung und dann ein Betriebswirt gemacht.

Alternativ ist auch ein BWL-Studium oder Fernstudium denkbar, um auf akademischem Wege die Weiterbildung zum Betriebswirt zu absolvieren. Dabei werden umfangreiche Kenntnisse zu den Themen BWL, Personalwesen und vielen mehr vermittelt und so auf den Bachelor-Abschluss vorbereitet. Den Master kann jeder Absolvent selbstverständlich ebenfalls machen. In beiden Fällen bildet das BWL-Studium jedoch eine hervorragende Grundlage für beruflichen Erfolg. 

Bei einem Fernstudium bzw. einer berufsbegleitenden Weiterbildung zum Betriebswirt ist zu beachten, dass diese selbst finanziert werden muss und ein Selbststudium zusätzlich zur Arbeit sehr anspruchsvoll ist. 

Für Schüler kommt gegebenenfalls alternativ zum Studium auch eine Abiturientenausbildung infrage. Dabei handelt es sich um eine Kombination zweier Ausbildungen bzw. einer dualen Ausbildung und einer Aufstiegsfortbildung. Sie dauert länger als eine normale Ausbildung, ermöglicht aber zwei Abschlüsse gleichzeitig. Dieses Modell wird für diverse Ausbildungsberufe angeboten.

Sollte keine kaufmännische Ausbildung, aber Berufserfahrung im kaufmännischen Bereich vorgewiesen werden können, ist die IHK-Prüfung zum Betriebswirt in vielen Fällen dennoch möglich.

So oder so – der Abschluss als staatlich geprüfter Betriebswirt ist der höchste nicht-akademische Abschluss, den die IHK vergibt.  Es lohnt sich daher, dass Durchhaltevermögen während der Fortbildung zu beweisen und diszipliniert auf den Abschluss hinzuarbeiten. Die beruflichen Chancen verbessern sich für Betriebswirte immens.

Karrieremöglichkeiten eines Betriebswirts

Mit einer Fortbildung zum Betriebswirt können Jobs im mittleren oder höheren Management angestrebt werden. Die Karriereaussichten sind dabei zweifellos bestens – in sämtlichen kaufmännischen Bereichen. Das gilt sofort nach Erreichen des Abschlusses und für die gesamte berufliche Zukunft. Denn Betriebswirte sind immer gefragt und haben somit keine Schwierigkeiten, neue Stellen zu finden. 

Obwohl Betriebswirte bereits den höchsten nicht-akademischen Abschluss besitzen, gibt es dennoch Spezialisierungsmöglichkeiten. Es können beispielsweise für konkrete Bereiche – zum Beispiel Personalwesen oder Controlling – Zusatzqualifikationen erworben werden. Wie immer gilt auch hier: Lebenslanges Lernen.

Viele Betriebswirte machen sich später auch als Berater oder Coaches in verschiedenen Bereichen selbstständig. So unterstützen sie mit ihrem umfangreichen Wissen andere Unternehmer und tragen auf diese Weise ihren Teil zur Wirtschaft bei. Im Grunde ist alles möglich.

Nicht umsonst sind Betriebswirte sehr hoch angesehen und werden oft als Rundum-Talente bezeichnet. Wie erwähnt findet man Betriebswirte nahezu immer in hochrangigen Positionen, in denen sie viel Verantwortung übernehmen. Aber auch grundsätzlich ergänzen Betriebswirte mit ihrem umfangreichen Know-How eine jede Mitarbeiterschaft.

Was verdienen Betriebswirte? 

Das Einkommen von Betriebswirten ist zweifellos sehr attraktiv. Es liegt durchschnittlich bei 3.400 Euro bis 5.200 brutto im Monat. Abhängig ist dies vom Bundesland, vom Unternehmen, der Branche und der Position. So manche Spitzengehälter liegen bei 8.000 Euro bis 10.000 Euro.

Aber auch die Einstiegsgehälter sind bereits recht hoch und übersteigen beispielsweise die von erfahrenen Bürokaufleuten. Mit zunehmender Berufserfahrung erhöht sich das Gehalt für Betriebswirte dann schrittweise. Aus finanzieller Sicht ist eine Fortbildung zum geprüften Betriebswirt also alle Strapazen des Lernens wert.

Fazit

Ganz eindeutig kann ein Abschluss als Betriebswirt die berufliche Karriere stark vorantreiben und die Jobaussichten enorm verbessern. Betriebswirte sind in sämtlichen Branchen und Unternehmen zu finden und profitieren dort von hohen Gehältern. Es lohnt sich daher, eine Fortbildung zum Betriebswirt anzustreben und diese erfolgreich abzuschließen, auch wenn sie oftmals langwierig ist. Hierzu gibt es diverse Möglichkeiten, die insbesondere nach einer kaufmännischen Ausbildung problemlos wahrgenommen werden können. In der freien Wirtschaft sind Betriebswirte aufgrund ihres breiten Fachwissens immer gefragt und hoch angesehen. Auch das dürfte ein Pro-Argument für die Fortbildung sein.

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