Ausbildung mit Ü25

Du bist bereits über 25 Jahre und möchtest dich dennoch für eine Ausbildung entscheiden? Egal, ob als Erst-, oder Zweitausbildung, eine Ausbildung mit 25+ ist gar nicht so ungewöhnlich, wie du vielleicht glaubst.

 

Eine schwierige Entscheidung

Das Schwierigste daran, eine Ausbildung zu beginnen, wenn man schon etwas älter ist, ist überhaupt erstmal den Entschluss dazu zu fassen. Die Gründe, warum du dich erst jetzt für eine Ausbildung entscheidest, können ganz verschieden sein. Vielleicht hast du bereits vorher eine Familie gegründet und wolltest dich daher um die Familie kümmern, oder musstest erstmal schnell Geld verdienen. Auch eine langwierige Krankheit oder ein Unfall können Schuld daran sein, dass du dich erst jetzt für eine Ausbildung entscheiden möchtest. Eventuell wusstest du bisher auch nicht, welche Richtung nun eigentlich die richtige für dich ist.

 

Eine Ausbildung finden

Die Gründe für eine späte Ausbildung können ganz verschieden sein, aber dennoch sind die Zweifel meistens die Gleichen. Bin ich nicht schon zu alt dafür? Kann ich das alles? Habe ich überhaupt noch Chancen auf einen Ausbildungsplatz? Hierfür gilt in erster Linie: Keine Panik!

Tatsächlich wurden innerhalb der letzten Jahre insbesondere erfahrene Bewerber immer beliebter bei Arbeitgebern. Ältere Auszubildende sind oft nicht nur motivierter und dadurch disziplinierter als ihre noch etwas jüngeren Kollegen, sondern sie bringen auch schon ein ganzes Repertoire an Erfahrungsschätzen mit, die sie bereits tatkräftig in der Ausbildung einsetzen können. Möchte ein Unternehmen seine Auszubildenen gerne auch nach der Ausbildung behalten, ist auch gerade bei den älteren Azubis die Chance hoch, dass diese mehr in der Region gefestigt sind und nach der Ausbildung auch wirklich im Unternehmen und der Region bleiben wollen. Daher sind deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt gar nicht so schlecht, wie du zunächst denken wirst.

 

Die Sache mit dem Geld

Der größte Knackpunkt bei einer Ausbildung über 25 sind wahrscheinlich die Finanzen. Die meisten dualen Ausbildungen, in denen du viel praktische Zeit in deinem Ausbildungsbetrieb verbringen wirst, werden zwar vergütet, aber das Gehalt gestaltet sich natürlich eher als gering. Solltest du Interesse an einer schulischen Ausbildung haben, so verdienst du hierbei wahrscheinlich nichts, sondern musst meist selbst noch Schulgebühren bezahlen.

Der Nachteil daran, bereits 25+ zu sein, ist ganz klar, dass hierbei kein Anspruch mehr auf Kindergeldzahlung besteht. Das Kindergeld kann vom Jugendamt beantragt werden, sofern man nicht mehr bei den Eltern wohnt und noch unter 25 Jahren in einer Ausbildung steckt. Diese Zusatzzahlung entfällt ab dem Alter von 25. Auch andere Sozialleistungen wie beispielsweise Hartz IV können während der Ausbildung nicht beantragt werden.

Doch auch hier heißt es: Keine Panik, du wirst während deiner Ausbildung nicht von der Hand in den Mund leben müssen. Solltest du nicht mehr bei deinen Eltern wohnen, so kannst du beispielsweise einen Antrag auf Wohngeld oder auch auf Berufsausbildungsbeihilfe, kurz BAB, (für duale Ausbildungen) oder auch auf BAföG (schulische Ausbildungen) stellen. Hierfür kann dir deine örtliche Bundesagentur für Arbeit genaue Auskünfte über deine Ansprüche geben.

 

Fazit: Auch im Alter von 25+ ist eine Ausbildung keineswegs ein Ding der Unmöglichkeit. Also Mut fassen, Bewerbungen schreiben und los geht’s. ;)

Mehr über den Autor: Alex Alex hat mit ihrer Ausbildung zur Medienkauffrau endlich den Beruf gefunden, der sehr gut zu ihr passt. Zu ihren Hobbies zählen z.B. das Bloggen und Lesen, aber auch an Videospielen hat sie viel Spaß.