Wie motiviere ich mich während der Ausbildung?
Eine Ausbildung zu machen, ist mehr als nur ein Job. Sie ist der erste große Schritt ins Berufsleben, eine Phase voller neuer Eindrücke, Herausforderungen und Veränderungen. Du lernst nicht nur einen Beruf, sondern wächst auch persönlich – wirst selbstständiger, organisierter und lernst, Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig ist genau das ab und zu ganz schön viel auf einmal. Früh aufstehen, volle Arbeitstage, Prüfungsstress, Berichtsheft führen, und dann vielleicht noch Haushalt, Hobbys und soziale Kontakte unter einen Hut bringen. Da ist es völlig normal, dass die Motivation zwischendurch mal nachlässt.
Gerade in solchen Momenten kann es helfen, dir bewusst zu machen, warum du diese Ausbildung überhaupt machst. Vielleicht willst du später in deinem Traumberuf arbeiten, dir eine solide Grundlage für deine Karriere schaffen oder einfach finanziell auf eigenen Beinen stehen. Ganz egal, was dein Grund war, er ist wichtig. Wenn du dir dein persönliches „Warum“ regelmäßig ins Gedächtnis rufst, fällt es dir leichter, auch in zähen Phasen durchzuhalten. Vielleicht hilft dir ein Zettel am Schreibtisch oder ein digitales Moodboard.
Neben deinem langfristigen Ziel solltest du dir auch kleine, erreichbare Etappenziele setzen. Diese helfen dir, dranzubleiben und Fortschritte zu sehen. Statt dir vorzunehmen, „besser in der Berufsschule zu werden“, könntest du dir vornehmen, dich für den nächsten Test gezielt mit einem Lernplan vorzubereiten. Oder du nimmst dir vor, dich bei der nächsten Teamaufgabe mehr einzubringen oder einmal pro Woche aktiv Feedback von deinem Ausbilder einzuholen. Solche konkreten Vorhaben sind realistisch und geben dir ein gutes Gefühl, wenn du sie erreichst. Das motiviert mehr, als du denkst.
Vergiss dabei nicht, auch mal zurückzublicken. In der Ausbildung lernst du fast jeden Tag etwas Neues, aber oft geht das im Alltag unter. Nimm dir regelmäßig ein paar Minuten Zeit und frag dich: Was kann ich heute, was ich vor ein paar Monaten noch nicht konnte? Vielleicht führst du inzwischen selbstständig Kundengespräche oder beherrschst ein Computerprogramm, mit dem du anfangs überfordert warst. Diese kleinen Erfolge verdienen Anerkennung.
Manchmal hilft auch der Austausch mit anderen Azubis, um wieder neue Perspektiven zu bekommen. Ob in der Berufsschule, in der Mittagspause im Betrieb oder über Social Media: Wer sich austauscht, merkt schnell, dass es anderen ähnlich geht. Du bist nicht allein mit deiner Unsicherheit oder Müdigkeit. Und manchmal ist es sogar motivierend zu sehen, wie andere mit ähnlichen Herausforderungen umgehen.
Neben Gesprächen mit anderen kannst du dir auch gezielt Unterstützung holen, wenn du das Gefühl hast, festzustecken. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke, wenn du Fragen stellst oder um Hilfe bittest – sei es bei deinen Ausbildern, Lehrkräften oder Kollegen. Oft entstehen gerade daraus neue Chancen oder interessante Aufgaben, die dich weiterbringen.
Dein Alltag kann ebenso eine echte Motivationsquelle sein, wenn du dir gezielt schöne Momente einbaust. Überleg dir zum Beispiel, wie du dir deinen Morgen angenehmer gestalten kannst: mit deiner Lieblingsmusik auf dem Weg zur Arbeit, einem leckeren Frühstück oder einem motivierenden Podcast. Vielleicht hilft dir ein Nachmittagsritual wie ein Spaziergang oder ein Workout nach Feierabend. Solche festen Ankerpunkte geben Struktur, sorgen für kleine Highlights und helfen, die Balance zu halten.
Und wenn es wirklich mal gar nicht läuft, dann verurteile dich nicht dafür. Motivation kommt in Wellen, das ist ganz normal. Gönn dir in solchen Momenten bewusst eine Pause. Triff Freunde, mach Sport, hör Musik oder tu etwas, das dich entspannt. Und erinnere dich dann daran: Jeder Tag ist eine neue Chance. Du musst nicht perfekt sein, du musst nur dranbleiben.
Deine Ausbildung ist ein wichtiger Abschnitt in deinem Leben. Sie fordert dich, aber sie bringt dich auch weiter – fachlich, persönlich und beruflich. Und selbst wenn nicht jeder Tag super läuft, zeigt allein die Tatsache, dass du diesen Weg gehst, dass du etwas erreichen willst. Du hast es bis hierher geschafft und du wirst auch den Rest schaffen. Auf deine Art, in deinem Tempo. Und das zählt.