Suchtprobleme im Arbeitsalltag – als Arbeitnehmer

Suchtprobleme im Arbeitsalltag – als Arbeitnehmer 

„Ich brauche das einfach, sonst halte ich den Tag nicht durch.“

Solche Sätze hört man im Arbeitsalltag öfter, als man denkt. Ein Kaffee am Morgen, die Zigarette in der Pause oder das Bier zum Feierabend - das alles kann Teil einer ganz normalen Routine sein. Doch manchmal wird daraus mehr: eine Abhängigkeit.

Was ist Sucht im Arbeitsalltag?

Sucht bedeutet, dass man etwas braucht, um sich „normal“ zu fühlen, egal ob es Alkohol, Nikotin, Energydrinks, Schmerzmittel, soziale Medien oder sogar Arbeit selbst ist. Besonders junge Arbeitnehmer*innen und Azubis sind gefährdet, denn der Einstieg ins Berufsleben bringt oft Stress, Druck und Unsicherheit mit sich. Wenn man sich überfordert fühlt, sucht man nach schnellen Lösungen. Und Suchtmittel scheinen oft genau das zu bieten: Entspannung, Energie oder Ablenkung. Doch sie lösen das eigentliche Problem nicht, im Gegenteil, sie schaffen neue.

Woran erkennt man, dass es ein Problem gibt?

Du brauchst regelmäßig Koffein, Nikotin oder andere Substanzen, um dich wohlzufühlen
Du kannst nach der Arbeit nicht abschalten, ohne etwas zu konsumieren
Du wirst nervös oder gereizt, wenn du dein Handy nicht checken kannst
Dein Konsumverhalten fällt Kolleg*innen oder Ausbilder*innen auf
Abhängigkeiten entwickeln sich langsam und können so für lange Zeit unbeachtet bleiben.

Warum ist das gefährlich?

Sucht hat nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit, sondern auch auf die Arbeit: Konzentrationsprobleme, häufige Fehlzeiten, Stimmungsschwankungen oder Konflikte im Team können die Folge sein. Wer süchtig ist, hat oft Schwierigkeiten, im Job Leistung zu bringen und setzt damit seine Ausbildung oder Anstellung aufs Spiel.

Was kann man tun?

1. Bewusst hinterfragen

Warum greifst du zu bestimmten Mitteln? Weil du Lust hast oder weil du ohne nicht mehr kannst?

2. Gesund Stress abbauen

Sport, Musik, Gespräche, Pausen an der frischen Luft oder einfach mal ein freier Tag zwischendurch, können helfen runterzukommen.

3. Hilfe suchen

Ob Ausbilder*in, Betriebsarzt oder Beratungsstelle - es gibt viele Anlaufstellen. Niemand wird dich verurteilen, im Gegenteil: Hilfe anzunehmen ist ein Zeichen von Stärke.

4. Mit anderen reden

Vielleicht kennst du Kolleg*innen, denen es ähnlich geht. Ein ehrliches Gespräch kann viel bewirken und zeigt: Du bist nicht allein.

 

Fazit

Suchtprobleme am Arbeitsplatz sind kein Randthema. Sie betreffen viele, auch junge Menschen. Wichtig ist, frühzeitig hinzuschauen und ehrlich zu sich selbst zu sein. Du musst nicht perfekt sein, du musst nicht immer funktionieren. Aber du darfst auf dich achten und dir Hilfe holen, wenn du sie brauchst.

Mehr über den Autor: Jannik Schiewe Seit August 2024 absolviere ich meine Ausbildung zum Medienkaufmann für Digital u. Print. In meiner Freizeit bin ich Musik- und Filmliebhaber, koche sehr gerne und bin großer Fan von Videospielen.