Fremdsprachenkorrespondent – ein vielseitiger Job

Als Fremdsprachenkorrespondent bist du die Schnittstelle zwischen nationalen und internationalen Aktivitäten von Handels- und Produktionsunternehmen. Dabei umfassen die Arbeitsbereiche Wirtschaft und Verwaltung, aber auch die Rechtsabteilungen und öffentliche Ämter. Als Fremdsprachenkorrespondent kommunizierst du mit Kunden, Auftraggebern und Zulieferern auf Englisch, Spanisch, Chinesisch, Französisch, Italienisch oder einer anderen Sprache über Telefon, E-Mail und im Briefverkehr. Zudem übernehmen Fremdsprachenkorrespondenten Übersetzungs- und Dolmetscheraufgaben im Unternehmen und üben verwaltende und organisatorische Arbeiten aus. 

Du siehst: Der Job als Fremdsprachenkorrespondent ist verantwortungsvoll, aber auch vielseitig. Du kannst für verschiedenste Unternehmen und unterschiedliche Branchen tätig sein. Das macht diese Arbeit so spannend, abwechslungsreich und attraktiv. Das bedeutet jedoch auch, dass du die Ausbildung und die Arbeit nicht unterschätzen solltest. Du solltest ein Talent für Sprachen mitbringen und Kommunikationsstark sein.

Die wichtigsten Eigenschaften für einen angehenden Fremdsprachenassistenten neben dem Sprachtalent:

  • Sehr gutes mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen
  • Kommunikationsstärke
  • Interesse für wirtschaftliche Themen
  • Interkulturelle Kompetenzen
  • Teamfähigkeit
  • Eine sorgfältige Arbeitsweise
  • EDV-Kenntnisse
  • Die Bereitschaft, immer wieder Neues zu lernen und sich beispielsweise in die fachspezifischen Termini einer bestimmten Branche einzuarbeiten

Traumjob Übersetzer

Wer über eine Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondent nachdenkt, liebt vor allem den Umgang mit Sprache und die verschiedenen Formen der Kommunikation. Für viele Fremdsprachenkorrespondenten besteht daher der schönste Teil ihrer Arbeit im Übersetzen und Dolmetschen. Daher ist bei Fremdsprachenkorrespondenten die Arbeit als Übersetzer und in Übersetzungsbüros sehr gefragt. Umgekehrt freuen sich Übersetzungsbüros über Bewerbungen von Fremdsprachenassistenten. Denn der Beruf des Übersetzers ist nicht geschützt und die Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten garantiert eine sehr gute Grundlage.

Die Ausbildung

Die Ausbildung zum Fremdsprachenassistent kann an einer Berufsfachschule absolviert werden. In Vollzeit dauert sie zwei bis drei Jahre. Wer die Ausbildung nebenberuflich absolviert, braucht entsprechend länger. Die Ausbildung endet mit einer staatlichen Abschlussprüfung. Diese besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil und wird in der Regel durch das Kultusministerium abgenommen. Im schriftlichen Teil der Prüfung werden beispielsweise Texte übersetzt und Geschäftsbriefe in der gewählten Fremdsprache verfasst. In der mündlichen Prüfung muss der Prüfling seine Kenntnisse in der Fachterminologie unter Beweis stellen und Fragen zur Landeskunde beantworten. Eine weitere Aufgabe kann im Dolmetschen eines Gesprächs bestehen.

Der Fokus deiner Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten liegt natürlich auf den Sprachen. Du wirst deine Englischkenntnisse vertiefen und erweitern und zudem mindestens eine weitere Sprache erlernen. Darüber hinaus wirst du auch in wirtschaftliche Themen und Zusammenhänge eingeführt. Während eines Betriebspraktikums kannst du dein theoretisches Wissen in der Praxis erproben.

Während der Ausbildung wirst du kein Geld erhalten. An einigen Schulen musst du sogar Schulgeld, Aufnahme- oder Prüfungsgebühren zahlen. Ausgebildete Fremdsprachenkorrespondenten können dann mit einem Gehalt zwischen 2.300 und 4.400 Euro im Monat rechnen.

Die Chancen

Für Fremdsprachenkorrespondenten sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt ausgesprochen gut. Denn für die meisten Unternehmen werden internationale Beziehungen immer wichtiger und sie benötigen Fachkräfte mit entsprechenden Sprachkenntnissen. Fremdsprachenkorrespondenten werden in vielen verschiedenen Branchen und unterschiedlichen Arbeitsbereichen wie PR, Einkauf oder Vertrieb gesucht. Vor allem große Unternehmen wie Siemens oder Bosch suchen immer wieder einmal Fremdsprachenassistenten. Und auch im öffentlichen Dienst sind Fremdsprachenkorrespondenten gefragt.

Zudem kannst du deine Karriere nicht zuletzt mit Hilfe von Weiterbildungen und Spezialisierungen voranbringen und dir immer bessere Positionen erarbeiten. Denkbar und passend sind zum Beispiel Weiterbildungen zum Fremdsprachenkaufmann oder Handelsbetriebswirt. Wer in einem dieser beiden Berufe seinen Weiterbildungsabschluss macht, erarbeitet sich dadurch nicht zuletzt die Möglichkeit ein Studium aufzunehmen – auch ohne den entsprechenden ursprünglichen Schulabschluss.

Achtung: Englisch, Spanisch und Französisch sind sozusagen die Standardsprachen. Bei der Wahl deiner Zweit- und Drittsprache kann es sich lohnen, auf Chinesisch, Arabisch, Japanisch oder Portugiesisch zu setzen, um sich später von Mitbewerbern abzuheben und die eigene Position zu stärken. Denn diese Sprachen sind ebenso wichtig, doch Fachkräfte mit entsprechenden Kenntnissen sind schwerer zu finden und entsprechend begehrt. 

Fazit

Der Job eines Fremdsprachenkorrespondenten bietet hervorragende Zukunftschancen, gute Karrieremöglichkeiten für alle, die Weiterbildungen nicht scheuen und eine abwechslungsreiche Tätigkeit. Auf der anderen Seite solltest du dir darüber bewusst sein, dass du als Fremdsprachenkorrespondent keine Angst vor Überstunden haben solltest. Denn steht eine wichtige Dienstreise an, bei der deine Dolmetscherkenntnisse gefragt sind oder sind gerade Kunden aus dem Ausland zu Besuch, wirst du unter Umständen auch einmal außerhalb deiner gewohnten Arbeitszeiten tätig werden.

 

Bilder:

Pexels / @Tirachard Kumtanom
Pexels / @Pixabay 

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