Jobs mit großer Zukunft im Handwerk

Fast 250.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlen bundesweit im deutschen Handwerk. Das geht aus einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung, oder kurz KOFA, aus dem Jahr 2021 hervor. Es fehlt an allen Ecken und Enden an Nachwuchs, und das, obwohl die Auswahl an verschiedenen Handwerksberufen und Karrieremöglichkeiten so groß ist. Vor allem Menschen, die viel Wert auf Kreativität in ihrem Job legen, kommen voll auf ihre Kosten. Fakt ist: Handwerker wurden schon immer gebraucht und das wird auch weiterhin so sein, der Fachkräftemangel ist wohl der beste Beweis. Ihre berufliche Zukunft ist somit rosig – mehr als in vielen anderen Bereichen. So werden deutlich weniger arbeitssuchende Handwerksmeister als Akademiker verzeichnet. Bestenfalls strebt man den Meisterbrief an, denn er gilt als Garantie für eine erfolgreiche Laufbahn.

Top 5 der beliebtesten Handwerksberufe

Etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen, ist das Ziel vieler Auszubildender, die sich für einen handwerklichen Job entscheiden. Die beliebtesten Berufe unter ihnen sind:

1. Metallbauer

2. Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik

3. Maler und Lackierer

4. Tischler

5. Schweißer

Handwerker sind jederzeit gefragt, viele Betriebe suchen dringend Nachwuchs. Daher haben interessierte Schulabgänger eine Vielzahl an Optionen, ihren Traumberuf zu verwirklichen. Wie bei jedem anderen anvisierten Job auch, ist es wichtig, zunächst umfangreiche Informationen zur Berufsorientierung einzuholen. 

Sowohl Schulen als auch regionale Ausbildungs- und Berufsmessen sind die passenden Stellen, um alles Wesentliche zu erfahren. Hast du deine Wahl für einen bestimmten Handwerksberuf bereits getroffen, empfiehlt es sich, vor dem Unterschreiben des Ausbildungsvertrages ein Praktikum zu machen. Das kann dir Sicherheit geben, dass du dich für den richtigen Beruf entschieden hast.

Inhalte der populärsten Handwerksberufe im Überblick

Metallbauer

Der Beruf des Metallbauers ist zukunftsträchtig. Wie der Name bereits aussagt, steht Metall, das du fachgerecht bearbeitest, im Mittelpunkt. Die Entwicklung von Konstruktionen wird ebenso von dir gefordert wie die Herstellung von Türklinken, Zäunen, Treppengeländern, Belüftungsrohren etc. Dieses Handwerk ermöglicht dir auch, dich für eine Spezialisierung zu entscheiden. Für Autoliebhaber könnten beispielsweise Karosseriearbeiten interessant sein.

Strebst du eine entsprechende Ausbildung an, musst du dreieinhalb Jahre einplanen. Als Vorkenntnisse genügt der Hauptschulabschluss. Hast du deine Ausbildung abgeschlossen, kannst du dich natürlich auch weiterbilden. Dabei hast du verschiedene Möglichkeiten:

  • Fortbildung zum Betriebswirt oder Betriebsfachwirt
  • Ausbildung zum Techniker
  • Meisterbrief
  • Selbstständigkeit

Anlagenmechaniker

Essenziell für jeden Haushalt sind Wärme und fließendes Wasser. Das bedeutet: Ergreifst du diesen Handwerksberuf, wirst du wirklich und dringend gebraucht. Anlagenmechaniker sind unter anderem für die Anfertigung von Rohren, Tanks, Kesseln und weiteren Komponenten zuständig. Darüber hinaus stehen

  • Installationsarbeiten 
  • Reparaturarbeiten
  • Wartungsarbeiten

auf dem Programm. Da dieser Handwerksberuf aus vielen verschiedenen Bereichen besteht, hast du die Möglichkeit, dich bereits bei der Auswahl des Ausbildungsplatzes auf dein spezielles Wunschthema zu konzentrieren.

Die Ausbildung dauert ebenfalls dreieinhalb Jahre. Hier solltest Du allerdings eine mittlere Reife mitbringen. Je nachdem, für welches Wunschthema du dich entscheidest, hast du verschiedene Karrierechancen:

  • Ausbildung zum Techniker
  • Weiterbildung zum Fachwirt
  • Meisterbrief
  • Weiterbildung zum Netzmonteur oder Konstrukteur
  • Studium in den Bereichen Maschinenbau, Versorgungstechnik oder Verfahrenstechnik

Aktuell haben Anlagenmechaniker sehr gute Jobaussichten. Kleine und mittelständische Betriebe sowie große Unternehmen suchen händeringend nach geeigneten Kräften. Eine Übernahme nach der Ausbildung ist je nach Betrieb ziemlich wahrscheinlich. 

Maler und Lackierer

Bei diesem handwerklichen Beruf geht es um viel mehr als nur darum, den Pinsel zu schwingen. Vielmehr erlangst du in der Ausbildung umfangreiche Kenntnisse über die Welt der Farben, Materialien und Bausubstanzen. Außerdem spezialisieren sich viele Unternehmen auf bestimmte Einsatzbereiche wie beispielsweise Außen- oder Innenarbeiten. In der Selbstständigkeit stehen dir somit mehrere Wege offen, auch kannst du dich mit etwas Geschick der Aufarbeitung von Mobiliar widmen.

Drei Jahre dauert die Ausbildung. Empfohlen ist ein Hauptschulabschluss, um mit der Ausbildung zu starten. Karrieretechnisch sind Weiterbildungen zum Malermeister oder zum Fachwirt möglich. 

Tischler

Holz ist ein faszinierender Werkstoff, aus dem ebenso nützliche wie künstlerische Produkte hergestellt werden. Die Basis ist ausnahmslos die Bearbeitung und der Zuschnitt des natürlichen Materials. Später geht es an die Feinarbeiten, für die ein geschicktes Händchen erforderlich ist. Als Tischler findest du in unterschiedlichen Bereichen eine Anstellung, darunter in Möbelhäusern und auch auf Baustellen. Eröffnest du deinen eigenen Betrieb, kannst du deine Fantasie sowie Kreativität ausleben und eigene Möbel- oder Deko-Designs selbst entwerfen.

Für die Ausbildung musst du ebenfalls drei Jahre Zeit investieren. Du benötigst für gewöhnlich einen Hauptschulabschluss, um durchzustarten. Karrieremäßig bietet dir der Tischlerberuf viel. Nach deiner Gesellenprüfung kannst du dich in drei verschiedenen Bereichen mittels Aufstiegsfortbildungen weiterbilden, nämlich zum: 

  • geprüften Kundenberater
  • geprüften Fertigungsplaner
  • geprüften Fachbauleiter

Diese lassen sich zum Teil sogar auf die Meisterprüfung anrechnen. Neben dem Meisterbrief bieten sich Karrierechancen als Restaurator, in der (Innen-)Architektur oder, nach abgeschlossenem Studium, als Ingenieur. Dieser Job ist wunderbar vielseitig. 

Schweißer

Bei diesem Job geht es immer heiß her. Als Schweißer oder als Konstruktionsmechaniker für Schweißtechnik lernst du unter anderem, wie man Stahlkonstruktionen, Bauteile oder Anlagen zusammenschweißt. Dabei lernst du jedoch nicht nur eine Technik, sondern gleich mehrere verschiedene, wie etwa das Gas-, Elektro- oder Schutzgasschweißen. Der Job ist ziemlich vielseitig, denn du erhältst Einblicke in nahezu alle handwerklichen Bereiche, weil dein Können quasi überall gefragt ist. 

Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Einen Hauptschulabschluss solltest du mindestens mitbringen. Deine Karrierechancen sind auch in diesem Beruf sehr vielseitig. Nach deiner Ausbildung kannst du dich im Rahmen eines internationalen Lehrgangs zum Schweißfachmann weiterbilden.

Zwei Monate dauert die Ausbildung zum Schweißwerkmeister. Du kannst nach deiner Ausbildung aber auch ein technisches Studium anschließen. 

Fazit

Handwerkliche Berufe sind heutzutage ziemlich vielseitig. Du musst dich nicht unbedingt nur auf eine bestimmte Branche festlegen. In vielen Fällen kannst du sogar noch ein Studium anhängen, um deine Karrierechancen zu verbessern. Wir können festhalten: Ein Job im Handwerk ist ein Job mit Zukunft. 

Bilder:
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